Wo darf ich als Mieter oder Eigentümer wann grillen

Wo darf ich als Mieter oder Eigentümer wann grillen

Auf Balkon, Terrasse oder im Garten der Mietwohnung oder des Eigentumshauses grillen 

Grillen gehört zum Sommer einfach dazu. Doch das gemütliche Grillfest kann schnell gestört werden, wenn ein hochroter Kopf hinter der Hecke auftaucht. Für Nachbarn gibt es natürlich schöneres als den Abend umhüllt von Rauchschwaden zu verbringen. Müssen sie sich damit abfinden oder hast Du die Pflicht der Rücksichtnahme? Wir erklären Dir, worauf Du als Mieter oder Eigentümer achten musst und was der Gesetzgeber zum Thema Grillen sagt. So kannst Du Deinem Hobby diesen Sommer entspannt nachgehen, ohne Dir Gedanken über mögliche Konsequenzen machen zu müssen. 

Rechtslage zum Grillen auf Balkon – ob als Mieter oder Eigentümer 

Du willst wissen, wie oft im Jahr Du das Recht dazu hast, zu grillen? Dazu gibt es keine deutschlandweit geltenden Gesetze. Jedoch gibt es regionale Regelungen, auf Die Du Dich berufen kannst. In Bayern beispielsweise darfst Du laut einem Gerichtsurteil als Eigentümer fünfmal im Jahr im Garten grillen, während Grillfreunde in Bonn ihrem Hobby bis zu einmal im Monat auf Terrasse oder Balkon nachgehen dürfen. In Hamburg hingegen darfst Du auf dem Balkon überhaupt nicht grillen – zumindest nicht mit Holzkohle. Laut dem Deutschen Mieterbund ist auch Mietern das Grillen auf dem Balkon im Allgemeinen erlaubt. Allerdings ist es generell eine Einzelfallentscheidung und hängt in erster Linie davon ab, ob Dein Mietvertrag oder die Hausordnung Einschränkungen festlegen. In manchen Fällen kann es sogar sein, dass Dir das Grillen komplett untersagt ist – ob mit einem Gasgrill oder einem Holzkohlegrill. 

Mietwohnung: Darf ich auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten grillen?  

Wie bereits erwähnt, sollte als Mieter der erste Blick in den Mietvertrag und die Hausordnung gehen. Ist dort keine Regelung zu finden, kannst Du aufatmen und beim Grill-Shopping uneingeschränkt zuschlagen. Oftmals wird Mietern lediglich das Grillen mit Holzkohle untersagt, was an der vermehrten Rauchentwicklung liegt. Vermieter können jedoch jede Form von Grillen verbieten. Das solltest Du nicht ignorieren, denn ein Verstoß kann eine Abmahnung zur Folge haben. Hältst Du Dich öfter nicht an das Verbot, kannst Du sogar fristlos gekündigt werden. Deshalb solltest Du in diesem Fall zum Grillen lieber auf eine Grillwiese ausweichen. Achtung: Auch nicht in jedem Park oder auf jeder Wiese darfst Du ohne weiteres grillen. Achte hier auf die Beschilderung. 

Nicht nur bei Mietwohnung wichtig: Beim Grillen Rücksicht auf Nachbarn nehmen 

Als Eigentümer musst Du Dir um Verbote keine Gedanken machen. Dennoch musst Du Rücksicht auf Deine Nachbarn nehmen. Kannst Du nur wenig Abstand zu Deinen Nachbarn einhalten, empfehlen sich ein Gas- oder Elektrogrill. Denn zieht der Rauch geballt zu der Nachbarswohnung, dann kann Dir im schlimmsten Fall eine Geldstrafe winken. Am besten kündigst Du Grillabende an, sodass Deine Nachbarn ihre Fenster geschlossen halten können und achtest vor dem Anfeuern auf die Windrichtung. Zudem solltest Du die Nachtruhe einhalten und die Leckereien bis 22 Uhr fertig gegrillt haben. Ebenso wie Du Rücksicht nehmen musst, gilt das natürlich auch für Deine Nachbarn. Gelegentliches Grillen müssen sie hinnehmen.  

Kann ich anstatt eines Grills ein offenes Feuer im Garten entzünden? 

Möchtest Du Dein Grillgut naturbelassen über dem offenen Feuer grillen, musst Du gewisse Abstände einhalten. Hier gelten 10 Meter Abstand zu den Nachbarn, 50 Meter zu dem nächsten Gebäude und 100 Meter zu Wäldern als das Minimum. Frage hierzu bei Deiner Gemeinde an, denn die Regeln variieren. Entzündest Du ein offenes Feuer ohne Genehmigung, kann das ein hohes Bußgeld nach sich ziehen. Verwendest Du allerdings beispielsweise einen Feuerkorb mit einem Durchmesser von höchstens einem Meter, ist die Lage anders. Da er nicht direkt auf dem Boden entzündet wird und fest umfasst ist, ist er deutlich sicherer und bedarf deshalb keiner Genehmigung. Aber auch hier gilt natürlich: Je weniger Rauch, umso besser. 

Rauch beim Grillen vermeiden & gutes Nachbarschaftsverhältnis sichern 

Gegenseitige Rücksichtnahme ist unerlässlich für eine harmonische Nachbarschaft. Dazu gehört es auch, im Falle einer Meinungsverschiedenheit ein klärendes Gespräch zu führen und einen Kompromiss zu finden. Bist Du ein Fan von Holzkohlegrills, kannst Du bereits durch kleine Dinge eine vermehrte Rauchbildung vermeiden. Verwende beispielsweise eine Alu-Schale für Dein Grillgut. So tropfen die Marinade und das Fett nicht auf die Kohlen und sorgen für mehr Rauch. Auch spielt die Hochwertigkeit der Briketts eine Rolle sowie die Lagerung dieser an einem trockenen und geschützten Ort. Verwendest Du zudem einen Anzündkamin, steht einem entspannten Grillabend nichts im Wege. 


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